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"Happy mit der Situation"

"Happy mit der Situation"

Giessener Anzeiger

Leihgestern. Es war ein echtes Topspiel, in dem sich der Tabellenzweite und der Spitzenreiter der Frauenhandball-Regionalliga am vergangenen Samstag gegenüberstanden. Durch den am Ende deutlichen 30:22-Sieg wehrte die TSG Leihgestern den Angriff des Verfolgers HSG Gedern/Nidda nicht nur ab, sondern baute seine Spitzenposition dadurch weiter aus. Maßgeblichen Anteil am achten Saisonsieg des Teams von Trainerin Jonna Jensen hatte Nessima Kerdi, der dabei elf Tore gelangen.

Was sie für uns zur »Spielerin der Woche« gemacht hat.

Doch trotz ihres starken Auftrittes stellte die Rückraumspielerin eher den ihrer gesamten Mannschaft in den Vordergrund. »Wir sind natürlich sehr zufrieden und haben uns sehr über den Sieg gefreut. Es war lange Zeit ein enges und sehr ausgeglichenes Spiel, aber wir haben es auch diesmal in der zweiten Halbzeit geschafft, viel Energie in Abwehr und Angriff einzubringen. Wir sind immer noch ein sehr junges Team, das auch noch am Lernen ist, aber der Zusammenhalt ist wirklich toll und hilft in den Spielen natürlich enorm weiter«, schaute Nessima Kerdi auf die Partie in Nidda am vergangenen Wochenende zurück.

Aber auch auf die eigene Leistung blickte die BWL-Studentin, die bereits im letzten Auswärtsspiel beim Tabellendritten HSG Hungen/Lich (32:24) mit 13 Toren entscheidenden Anteil am Sieg hatte, zumindest kurz. »Klar bin ich auch mit meiner Leistung zufrieden. Es ist schön, der Mannschaft helfen zu können, denn ich bekomme generell auch viel Unterstützung von ihr und von meinem Trainerteam. Ich bin sehr selbstkritisch, aber gute Leistungen geben mir natürlich auch viel Selbstvertrauen.«

Als ihre größten Stärken bezeichnet die 21-Jährige ihre Schnelligkeit und ihr Eins-gegen-Eins-Spiel, während sie an der Torgefahr aus dem Rückraum zukünftig noch arbeiten will. »Ich bin natürlich nicht unbedingt die Größte, aber Jonna (Jensen, Trainerin, Anm. d. Red.) ermutigt mich sehr oft zu Hüft- oder Schlagwürfen, die ich mir noch zu selten nehme. Aber ich bin ja auch noch dabei, meine Erfahrungen zu sammeln, beispielsweise auch bei der Spielübersicht«, betont Kerdi.

Diese konnte mit ihrem Team durch den Sieg beim Verfolger nicht nur Platz eins behaupten, sondern die Tabellenführung auf drei Punkte ausbauen. Was vor den letzten beiden Spielen für Kerdi, die das Handballspielen mit sechs Jahren bei der TG Friedberg begann und nach Stationen bei der HSG Mörlen und der HSG Wettenberg seit dem Alter von 16 Jahren das Trikot der TSG Leihgestern trägt, aber kein Grund ist, die kommenden Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Zumal am kommenden Samstag der amtierende Meister HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden wartet und zum Abschluss des Jahres 2024 das Derby beim TV Hüttenberg.

Vergangene Saison schwer verletzt

Und zur Erinnerung: Den bislang einzigen Minuspunkt setzte es im ersten Derby der Saison gegen die HSG Kleenheim-Langgöns (23:23) am 5. Oktober. »Wir sind nach dem Sieg bei der HSG Gedern/Nidda natürlich sehr positiv gestimmt und haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet, mehr aber auch nicht. Wenn du auf Platz eins liegst, ist es ja klar, dass du diesen gerne verteidigen willst, aber wir wissen, dass wir dafür hart arbeiten müssen und auch keine Mannschaft unterschätzen dürfen. Wir müssen weiter am Ball bleiben.«

Am Ball ist die 21-Jährige in dieser Saison erfreulicherweise bislang dauerhaft, nachdem sie in der vergangenen Saison ein bittere Verletzung (Bruch des Unterarms und des Handwurzelknochens) monatelang außer Gefecht gesetzt hatte. »Sowas wirft einen natürlich enorm zurück, nicht nur körperlich. Es kostet unheimlich viel Kraft, seinem Hobby nicht nachkommen zu können, wie man will, aber auch, dann wieder zurückzukommen. Auch wenn man viel Unterstützung erhält, muss man sich in vielen Situationen allein zurückkämpfen. Daher bin ich einfach happy mit der aktuellen Situation«, betont eine zufriedene Nessima Kerdi abschließend und beweist mit ihren starken Leistungen aktuell mehr denn je, dass sich ihr Kampf gelohnt hat.