„Sehr viel gelernt“
Am 17.02. hat die TSG Leihgestern um 19.30 Uhr in der Stadthalle Linden wieder die Chance wichtige Punkte für den Klassenerhalt in Liga 3 zu ergattern. Gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden besucht uns kein leichter Gegner. Wir freuen uns darauf auch dieses "Endspiel" anzunehmen und zu bestreiten. Vor Spielbeginn hat unsere Rückraumspielerin Emilia Preuss sich die Zeit genommen einige Fragen zu der aktuellen Situation und zu Ihrer Zukunft zu beantworten.
Deine erste Saison in der 3. Liga ist auf der Zielgeraden. Wie bewertest und empfindest Du diese bisherige Zeit sportlich und emotional?
Es ist wie erwartet eine Herausforderung mit vielen Höhen und Tiefen, sowohl sportlich als auch emotional. Ich weiß, dass in dieser Mannschaft sehr viel Potenzial steckt und wir uns schwertun, das auch auf die Platte zu bringen. Wir sind eine sehr junge Mannschaft und sind mental noch nicht sehr stabil, was die Einbrüche in manchen Spielen aus meiner Sicht zur Folge haben.
Wie bewertest Du die Stärke der Liga?
Man merkt auf jeden Fall einen Unterschied zur Oberliga, vor allem was das Tempospiel angeht. Meiner Meinung nach ist die Liga im Großen und Ganzen ausgeglichen und jeder kann jeden Gegner schlagen.
Die TSG steckt leider unterhalb des rettenden Platzes fest. Was sind für dich die Ursachen dafür?
Ich glaube, da spielen viele Faktoren zusammen und jede hat für sich wahrscheinlich andere Gründe. Zudem hatten wir jetzt öfter wieder Verletzungs- und Krankheitspech. Wenn ich für mich spreche, kann ich sagen, dass der Kopf und das Mentale eine große Rolle spielen und oft das Selbstvertrauen fehlt. Ich würde behaupten, dass die Motivation und der Wille bei jedem gegeben sind und wir uns letztendlich leider oft selbst im Weg stehen.
Wie stellst Du dir den weiteren Saisonverlauf vor? Was kannst du beitragen, um das soeben Genannte umzusetzen?
Da ich weiß, wie stark jede einzelne Spielerin von uns ist und wie viel stärker wir zusammen funktionieren können, ist da noch alles möglich und wir sind ein Team, das auch für die ein oder andere Überraschung sorgen kann. Da ich wie bereits erwähnt meine größten Baustellen kenne, an denen ich auch täglich arbeite, möchte ich natürlich dazu beitragen, indem ich meine Stärken wieder in unser Spiel einbringen kann und mit mehr Selbstvertrauen und Überzeugung auftrete.
Was nimmst du aus dieser Saison mit für dich?
Ich habe in der laufenden Saison sehr viel über mich als Handballerin, aber auch als Person gelernt und bereits viele wichtige Erfahrungen machen können. Mir war bewusst, dass ich sehr selbstkritisch bin, aber vor allem in dieser Saison habe ich es besonders stark gemerkt und lerne immer besser damit umzugehen. Außerdem nehme ich mit, dass es immer wieder zu Rückschlägen kommen wird, persönlich als auch mannschaftlich, und man sich davon nicht unterkriegen lassen sollte, sondern weitermacht und etwas stärker wieder zurückkommt.
Wie würdest Du Deine persönliche sportliche Entwicklung charakterisieren, seit Du bei der TSG unter Jonnas Regie trainierst?
Seit ich bei der TSG bin, habe ich unglaublich viel dazugelernt und mich immer weiter entwickelt. Da bin ich dem Team sehr dankbar, das mich damals unfassbar gut aufgenommen hat und das mich immer wieder unterstützt und hinter mir steht. Aber vor allem bin ich Jonna dankbar, dass sie mir immer wieder ihr Vertrauen schenkt und dass sie aus mir das nötige Selbstvertrauen herausgeholt hat, um die nächsten Schritte zu gehen. Ich habe sehr viele gute und hilfreiche Tipps von ihr bekommen, die mir helfen, meine handballerischen Fähigkeiten immer weiter auszubauen. Außerdem habe ich durch sie erst so wirklich erfahren, wo meine Stärken überhaupt liegen.
Bleibst du im Abstiegsfall an Bord? Und welche Richtung soll dann die nächste Saison nehmen?
Meine persönliche Zukunft ist noch unsicher, unabhängig davon, ob wir absteigen oder nicht. Der Abstieg wäre für mich kein Grund zu gehen, das hat dann eher nichts mit sportlichen Gründen zu tun. Da wir noch mitten in der Saison sind, denke ich noch nicht so viel darüber nach, Ziel ist es aber natürlich immer, dass jeder seine Leistung abrufen kann und dann werden wir sehen, wo die Reise hingeht.
Das Interview führte Dirk Ortmann.